FF Perg
In der Zeit vom 14. bis 17. September 2024 war Perg von einer schweren Hochwasserlage betroffen, die weite Teile des gesamten Bezirks und darüber hinaus in Mitleidenschaft gezogen hat. Dauerhaft ergiebige Regenfälle führten zu einem dramatischen Anstieg der Pegel der Naarn und ihrer Nebenflüsse.
Die anhaltenden Regenfälle der Vortage hatten bereits am Nachmittag des 14. September zu einem signifikanten Anstieg der Pegelstände der Naarn geführt. In enger Zusammenarbeit mit Bürgermeister Anton Froschauer entschloss sich die Feuerwehr, Sandsäcke auf Höhe der Leitnerwehr zu platzieren, um das prognostizierte Überlaufen der Naarn zu verhindern. Die Prognosen der Messstationen in Unterweißenbach und Königswiesen deuteten auf einen höheren Wasserstand hin als beim Hochwasser im Jahr 2013.
In den späten Nachtstunden kam es zum Überlaufen der Naarn, insbesondere im Bereich der Leitnerwehr und des Schwemmplatzes. Der Sandsackdamm konnte jedoch das Überlaufen in die Herrenstraße und das angrenzende Stadtzentrum erfolgreich verhindern.
In den weiteren Nachtstunden wurden mehrere Keller ausgepumpt und logistische Maßnahmen ergriffen, um ausreichend Sandsäcke in die betroffenen Gebiete zu bringen. Gegen Morgen des 15. Septembers ließ der Pegel der Naarn wieder leicht nach und die Situation entspannte sich leicht.
Der 15. September brachte zusätzliche Herausforderungen durch aufgeweichte Böden und anhaltende Windböen. Mehrere umgestürzte Bäume blockierten Straßen und mussten entfernt werden. Zudem wurden weitere Keller von Wassermassen befreit.
Ein Brandmeldealarm in einem Chemiebetrieb stellte sich glücklicherweise als Fehlalarm heraus. Bei der Leitnerwehr mussten Haltepunkte der darüber laufenden Fernwärme-Freileitung gesichert werden, um Schäden bei möglichem erneutem Anstieg der Fluten zu vermeiden.
Prognosen für die Nacht vom 14. auf den 15. September deuteten auf einen erneuten Anstieg der Naarn hin, der sich auch bestätigte. Die Naarn lief erneut leicht über die Ufer, jedoch blieb die Lage unter Kontrolle. Die Pegel sanken danach im Laufe der Nacht wieder allmählich.
Ich möchte mich ausdrücklich bei meiner Mannschaft bedanken, die in über 72 Stunden unermüdlichen Einsatzes Großartiges geleistet hat. Jeder einzelne von euch hat gezeigt, was es heißt, in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten und vollen Einsatz zu zeigen.
Ich bin stolz der Kommandant einer so schlagkräftigen Feuerwehr zu sein!
Mein Dank gilt auch der Bevölkerung für die großzügigen Verpflegungsspenden, die uns die nötige Energie gegeben haben, um durchzuhalten. Ein besonderer Dank gebührt der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Krisenstab der Bezirkshauptmannschaft sowie der unschätzbaren Unterstützung unseres Bürgermeisters Anton Froschauer, der uns in jeder Situation zur Seite stand. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass wir auch den größten Herausforderungen gewachsen sind.
Am Montag, dem 16. September, begannen die Aufräumarbeiten. Neben mehreren Pumparbeiten wurden diverse Kleinarbeiten durchgeführt, um die Schäden der letzten Tage zu beseitigen.Weiters musste im Naarntal eine Verklausung, verursacht durch einen großen Baum, gelöst werden. Allerdings mussten wir aufgrund einer Lageveränderung, die bereits abgebaute Sandsackmauer wieder aufstellen, da die Naarn erneut über die Ufer zutreten drohte. Glücklicherweise kam es auch hier zu keinen weiteren großen Schäden.
In den darauffolgenden Tagen wurde der Schwerpunkt auf die Reinigung des benötigten Equipments und die Instandsetzung des Feuerwehrhauses gelegt. Alle Geräte und Ausstattungen wurden gründlich gereinigt, um ihre Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Das Feuerwehrhaus selbst wurde aufgeräumt und gründlich gesäubert, um den Normalbetrieb wieder aufnehmen zu können.