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09.11.2010 - Fahrzeugbeschreibung: TLF-A 4000

Auf dieser Seite möchten wir das neue TLF-A 4000, welches am 04.11.2010 übernommen werden konnte, näher vorstellen.



Weitere Bilder finden Sie im Fotoalbum >>

Nähere Informationen zur Übergabe finden Sie hier >>



Das bisher im Einsatz stehende TLF-A 3650-220 versieht bereits 34 Jahre seinen Dienst. Am für damalige Verhältnisse wirklich modernen Fahrzeug nagt allerdings schon länger der Zahn der Zeit. Auch wenn das Fahrzeug vor einigen Jahren generalsaniert und mit modernen Geräten nachgerüstet wurde, entspricht es dennoch nicht mehr den Anforderungen einer modernen Stadtfeuerwehr und den damit verbundenen Einsätzen.
Diese Tatsache machte eine Ersatzbeschaffung bereits länger notwendig. Mit der Auslieferung diese Woche findet dieses Kapitel endlich ein positives Ende.


Alt und Neu: 34 Jahre Technikunterschied machen sich am ersten Blick bemerkbar


Fahrzeugdaten
Fahrzeug: MAN TGM 18.290 4x4
Aufbau: Rosenbauer
Baujahr: 2010
Indienststellung: 2010
Leistung: 205 kW (280 PS)
Gewicht: 16.000 kg
Antrieb: Allrad, automatisiertes Schaltgetriebe Tipmatik
Besatzung: 1:7 (8 Mann)


Fahrgestell und Führerhaus


Die Straßenwaschanlage im Einsatz

Aufgebaut wurde das neue Tanklöschfahrzeug auf einem Fahrgestell der Fa. MAN vom Typ TGM 18.290, welche in Steyr, OÖ gefertigt werden. Der Dieselmotor leistet 280 PS und überträgt die Kraft auf alle 4 Räder. Die Schaltung erfolgt über das automatisierte Schaltgetriebe Tipmatik. Eine Automatik hat sich bereits beim Hubsteiger bewährt und erlaubt es den Kraftfahrern sich rein auf den Straßenverkehr und die Findung des Einsatzortes zu konzentrieren. Das Fahrzeug hat ein höchstzulässiges Gesamtgewicht von 18.000 kg, das Einsatzgewicht beträgt ca. 16t.
Ein elektrischer Retarder (Wirbelstrombremse) sorgt für mehr Sicherheit. Eine Rückfahrkamera erleichtet das Revisieren.


Der Führerstand mit dem Bordcomputer (Rosenbauer LCS)

Das Führerhaus bietet Platz für den Maschinisten (Fahrer) und den Fahrzeugkommandanten (Beifahrer). Es wurde mit einem Suchscheinwerfer, einem Fahrzeug- und einem Handfunkgerät sowie Ablagen für die Helme ausgestattet. Neben dem Fahrersitz befindet sich ein Bordcomputer (Rosenbauer LCS), über den der Fahrer die Technik, wie die Signalanlage, die Verkehrsleiteinrichtung oder die Straßenwaschanlage steuern kann. Letztere befindet sich direkt unterhalb des Führerhauses vor der Vorderachse. 4 Hochdruckdüsen können per Tastendruck heruntergeklappt und geschwenkt werden. Vor allem bei Unwettereinsätzen wie Murenabgängen oder bei Hochwasser wird sich diese Einrichtung noch oft bewähren.


Aufbau
Der Aufbau erfolgte im Stammwerk der Fa. Rosenbauer in Leonding mit einem Aluminium-Modul der Baureihe „AT2“. Der Aufbau schließt an das Führerhaus mit einem Mannschaftstraum an. Dahinter befinden sich jeweils 3 Geräteräume auf der linken und rechten Fahrzeugseite. Im Heckbereich befindet sich der Pumpenraum. Dort befindet sich auch die ausklappbare Leiter, die auf das begehbare Dache führt.




Mannschaftsraum
Im Mannschaftsraum befinden sich 6 Sitzplätze. Bei der Konstruktion wurde speziell darauf geachtet, dass die Kommunikation zwischen Fahrer und Beifahrer mit der Mannschaft hinten ständig möglich ist. Dies erklärt auch die spezielle Anordnung nach dem Vorbild der Feuerwehr Krems/Donau. Zwei Sitzplätze mit Atemschutzgeräthalterungen befinden sich gegen die Fahrtrichtung jeweils hinter Fahrer- und Beifahrersitz. In der Mitte befindet sich auf Sitzniveau Zusatzausstattung für den Atemschutztrupp wie neue Winkelkopf-Lampen, zwei 70cm-Handfunkgeräten, Feuerwehrgurte und Rettungsleinen.


Zwei AS-Träger-Plätze gegen die Fahrtrichtung

Der Bereich darüber bildet einen „Tunnel“ in das Führerhaus. Informationen und Befehle können so bereits während der Fahrt ausgetauscht werden.


Ständiger Kontakt: Durch die spezielle Konstruktion ist die Kommunikation nicht unterbrochen

In Fahrtrichtung befinden sich 4 Sitzplätze, die beiden mittleren mit Atemschutzgerätehalterung, wobei vorerst nur eine genutzt wird (3-Mann-Trupp). Aus Sicherheitsgründen entriegeln die Halterungen in Fahrtrichtung erst bei Aktivierung der Handbremse. Durch die spezielle Anordnung wird auch das Anlegen der Atemschutzgeräte während der Fahrt erleichtert, da sich die Atemschutzträger nicht gegenseitig behindern. Unter der Sitzbank lagern Reserveflaschen, Filtermasken, ein Frischluftgerät, usw.


In einem speziell angefertigtem „Rucksack“ befinden sich zwei weitere AS-Halterungen

Darüber hinaus wurde der Mannschaftstraum mit diversem Absicherungsmaterial ausgestattet. Mit den beiden Türen schwenkt jeweils eine Treppe zum sicheren Aussteigen aus, wobei die Treppe bereits bei einer geringen Türöffnungsweite betreten werden kann. Per Taster können sowohl die Innenbeleuchtung wie auch die Lautsprecher (Funk, Radio) von hinten aus ein- und ausgeschaltet werden.


Geräteräume
Bei der Beladung der Geräteräume wurde spezielle darauf geachtet, dass alle Gerätschaften leicht zu entnehmen sind und das Fahrzeug nicht mit unnötiger Gerätschaft überladen wird.
Die Geräteräume sind durch Rollläden leicht zugänglich und werden durch LED-Leisten ausgeleuchtet. Bei allen sechs Geräteräumen kann ein Trittbrett heruntergeklappt werden. Eine spezielle Konstruktion bei den hinteren Radkästen ermöglicht erstmals eine durchgehende Trittfläche von der Treppe des Mannschaftraums bis zum Fahrzeugende.



Im Geräteraum 1 befindet sich die gesamte technische Ausrüstung des Fahrzeugs. Vom Werkzeugkoffer über das gesamte Schanzwerkzeug bis hin zum Ölbindemittel wird hier alles gehaltert. Im unteren Bereich kann der Hochleistungslüfter leicht entnommen werden.
Im oberen Bereich des 3. Geräteraums befinden sich Schläuche. Darunter bietet ein übersichtliches Kistensystem Platz für diverse Ausrüstung.
Im Geräteraum 5 befindet sich die gesamte Ausrüstung, die für einen Angriff mit Wasser notwendig ist. Unterhalb der Niederdruckhaspel (C, 30 m, mit Hohlstrahlrohr) haltern in einem Drehfach alle wasserführenden Armaturen. Im unteren Bereich befinden sich 2 B-Abgänge und weitere Schläuche für einen schnellen Löschangriff.


Geräteräume 1, 3 und 5 (Fahrerseite, v.v.n.h.)

Im Geräteraum 2 befindet sich ein 14kV-Stromgenerator inkl. Zubehör, Kabeltrommeln und Fluter. Außerdem wird hier weiteres Absicherungsmaterial wie Absperrbänder und Verkehrsleitkegel gehaltert. Eine Drucklufthaspel dient im Einsatz zur groben Reinigung von Atemschutzgeräten etc. Auch das Standrohr und der Unterflurhydrantenschlüssel können vom Drehfach entnommen werden.
Im Geräteraum 4 befinden sich wie gegenüber im GR 3 Schläuche. Unterhalb der Hitzeschutzausrüstung lagern neue Schlauchbrücken aus Kunststoff. Drei Schaummittelkanister ergänzen den Schaummitteltank, welcher sich im oberen Bereich von Geräteraum 6 befindet. Zur weiteren Ausstattung zählen hier Kleinlöschgeräte wie eine Kübelsprite und diverse Feuerlöscher. Desweiteren befinden sich hier alle Armaturen zum Schaumangriff. Wie im gegenüberliegenden Geräteraum befinden sich auch hier 2 B-Abgänge.


Geräteräume 2, 4 und 6 (Beifahrerseite, v.v.n.h.)

Pumpenraum
Der Pumpenraum befindet sich hinter der Heckklappe. Die Steuerung der Pumpe erfolgt über eine Displaysteuerung. Über das Display kann auch der Generator gestartet werden, die Beleuchtung und alle Pumpenfunktionen gesteuert werden. Die Pumpe fördert 3000 l/min, der Druck wird eingestellt und durch die Elektronik automatisch gesteuert. Auch die Zumischung von Schaummittel, das Füllen, Spülen und Leeren der Pumpe kann per Tastendruck geregelt werden. Die Speisung der Pumpe erfolgt über den 4000 l fassenden Wassertank oder über die beiden B-Eingänge direkt unterhalb des Pumpenraums.



Über der Pumpenabdeckung befindet sich eine Haspel mit 80m Hochdruck-Schlauch. Das Aufrollen dieser Haspel bzw. der Niederdruck-Haspel erfolgt nicht mehr manuell sondern mittels Motor.


Dachbeladung
Am Dach befindet sich wie am alten TLF wieder ein Wasserwerfer. Die bisher am RLF gehalterte 3-teilige-Schiebeleiter befindet sich jetzt am neuen TLF. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über eine 4-teilige Alu-Steckleiter, die auf einer großräumigen Dachbox.
Entlang des Dachrandes wurden Scheinwerfer integriert, die eine Umfeldbeleuchtung rund um das Fahrzeug bilden. Vier 1000 W-Scheinwerfer wurden am pneumatisch ausfahrbaren Lichtmasten montiert und können die gesamte Einsatzstelle ausleuchten.


Einsatzzweck
Das Fahrzeug wurde speziell für die ursprünglichste Aufgabe der Feuerwehr – die Brandbekämpfung – konzeptioniert. Das neue TLF-A 4000 ist zukünftig das Erstangriffsfahrzeug bei allen Brandeinsätzen. Beim technischen Einsatz kommt weiterhin die bewährte Kombination von RLF und LFB zum Einsatz. Das neue Fahrzeug erlaubt einen schnellen und effizienten Löschangriff sowohl von außen wie auch durch Atemschutzträger von innen. Mit dem 4000 l fassenden Wassertank kann die Zeit, bis eine gesicherte Wasserversorgung steht, besser überbrückt werden. Die Kombination von TLF 4000 und Hubsteiger wird sich wohl nicht nur bei Bränden in der eigenen Gemeinde bewähren, rückt diese Kombination doch auch zu größeren Bränden in der Umgebung nach den jeweiligen Alarmplänen aus. Der integrierte Schaummitteltank ermöglicht einen schnellen Angriff mittels Löschschaum.

 
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Perg   |   Dirnbergerstraße 17   |   4320 Perg   |   Austria